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Die oben in ihrer Silhouette wiedergegebene Marienburg gehört zum kulturellen Erbe des ehemaligen „Preußenlands“ und ist eines seiner bekanntesten Wahrzeichen. Das „Preußenland“ ist das Hauptuntersuchungsgebiet der HiKo-OWP.
Das Kunstwort „Preußenland“ steht für die Landschaft zwischen Weichsel und Memel und ihre ehemaligen Bewohner von den ersten schriftlichen Nachweisen des namengebenden baltischen Kleinstamms (Prußen) bis zur Ermordung zahlreicher jüdischer und katholischer Bewohner (zumeist polnischer Zunge) im Dritten Reich und der Vertreibung des evangelischen (zumeist deutschen) Bevölkerungsteils nach dem Zweiten Weltkrieg.
Preußenland in Karten
Das „Preußenland“ grenzte im Westen an Pommern, im Süden an Polen und im Osten an Litauen. Es hatte verschiedene Namen, wechselnde Landesherren (Deutscher Orden, Herzog in Preußen, König von Polen, König von Preußen, Regierungen der Weimarer Republik, Machthaber des Dritten Reiches), mehrere städtische Zentren (Danzig, Elbing, Kulm, Thorn, Königsberg) und unterschiedliche Grenzverläufe. Es gab im Laufe seiner Geschichte Zuzug und Abwanderung, sei es aus wirtschaftlichen, militärischen, politischen oder religiösen Gründen, was die Analyse zwischenmenschlicher Beziehungen zu einem wichtigen Untersuchungsgegenstand für Historiker und andere Geisteswissenschaftler macht.
Preußische Landesforschung
Seit knapp hundert Jahren ist das „Preußenland“ das Arbeitsgebiet der Historischen Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung, die heute Gelehrte aus Ländern in- und außerhalbs Europas, im Schwerpunkt aus Deutschland und Polen, vereint. Zahlreiche Informationen zu Quellen, Erschließungsmitteln und befreundeten Institutionen finden sich auf den Seiten der Universität des Hansestadt Hamburg. Sie gehen aus der langjährigen Tätigkeit von Prof. Dr. Jürgen Sarnowsky in Hamburg hervor und dienen seit langem auch als Grundlage für die Tätigkeit der HiKo OWP, die er seit 2019 als Vorsitzender leitet.
Preußisches Urkundenbuch
Das seit 1882 erscheinende gedruckte „Preußische Urkundenbuch“ erschließt unter Einschluss der in Bearbeitung befindlichen Stücke die Urkunden bis zum Jahre 1382:
- Baranov, Alexander: Preußisches Urkundenbuch. Mit Vorarbeiten von Klaus Conrad, Bd. 6. 3. Marburg: Elwert-Verlag, 2021. VI + 256 S. ISBN 978-3-7708-1346-9
Derzeit sind in Bearbeitung:
- Bd. 7. für das dritte Jahrzehnt Winrichs von Kniprode wird am Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz durch Christian Gahlbeck bearbeitet.
Virtuelles Preußisches Urkundenbuch
Retrokonversion, Transkription und Fortsetzung des PrUB über 1382 hinaus bis 1525 (bislang 36783 Regesten, davon 1161 mit Volltexten). Begründet 1999 durch Jürgen Sarnowsky. Viele der Volltexte von Dieter Heckmann, zahlreiche Regesten von weiteren Beitragenden, darunter mehrere Kommissionsmitglieder, wie zum Beispiel Stuart Jenks.
Preußische Chronica
Transkription und Kommentierung einer von Walther Hubatsch in der UB Gießen aufgefundenen historiographischen Quelle des 16. Jhs. Vorbereitung in drei Lehrveranstaltungen an den Universitäten Würzburg und Potsdam. Ehrenamtliche Zuarbeit von Ansgar Holtmann (Berlin) und Julia Możdżeń (Toruń). Transkription durch Sarah Knothe abgeschlossen. Kollationierung und Kommentierung in Bearbeitung durch Marie-Luise Heckmann und Arno Mentzel-Reuters.
Stand: 10. Juni 2022, Hk